Router sicher machen und Kindersicherung einbauen

Nach wie vor ist der Router eines der Hauptangriffsziele von Hackern und Datendieben. Deswegen ist es extrem wichtig, diesen abzusichern und vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Hierfür ist es vor allem entscheidend, die Firmware aktuell zu halten und ein individuelles Passwort zu wählen. Durch eine Kindersicherung kann zudem dafür gesorgt werden, dass der Nachwuchs vor gefährlichen Inhalten geschützt und nicht zu lange im Internet unterwegs ist. Ebenfalls wichtig ist es, den Fernzugang individuell anzupassen und sich um die Einstellungen bei den Gastzugängen zu kümmern.


Ein Router bietet viele individuelle Sicherheitsoptionen.

Die Firmware aktuell halten

Einer der wichtigsten Tipps in Sachen Datensicherheit besteht darin, die Firmware eines Routers immer aktuell zu halten. In älteren Versionen liegen immer wieder Fehler und Sicherheitslücken vor, die in späteren Versionen aus der Welt geschafft werden. Über solche Sicherheitslücken ist es Angreiferinnen und Angreifern möglich, Zugriff auf den Router und das WLAN zu erlangen. Bei der Auswahl des passenden Routers sollte zudem darauf geachtet werden, dass dieser möglichst moderne Sicherheitsfunktionen besitzt.

Durch regelmäßige Updates lassen sich Gefahren reduzieren. Die meisten modernen Router sind mit einem automatischen Update-Service ausgestattet, der von selbst Firmware-Updates vornimmt. Einige andere Modelle nehmen zumindest einen Check vor, um zu prüfen, ob es aktuellere Firmware-Updates als das momentan genutzte gibt. Wer sich selbst ein Bild verschaffen möchte, kann das Webmenü des Routers aufrufen. Hier steht in der Regel, ob es neue Updates gibt.

Den Router mit einem individuellen Passwort sichern

Ebenfalls extrem wichtig ist es, den Router mit einem Passwort zu schützen. Hierfür ist es notwendig, im Webmenü ein eigenes Zugangspasswort zu hinterlegen. Nur wer dieses kennt, ist in der Lage, Zugriff auf das Menü zu gewinnen. In den meisten Fällen werden die Router mit einem eigenen Passwort ausgeliefert. Dieses ist allerdings vergleichsweise unsicher. Das liegt unter anderem daran, dass der Code auf der Unterseite des Routers zu finden ist. Deswegen sollte das vorinstallierte Passwort unbedingt geändert und individualisiert werden. Ein sicheres Passwort hat mindestens 8 Stellen und umfasst sowohl Klein- und Großbuchstaben als auch Ziffern und Sonderzeichen.

Zusätzlich ist es dringend anzuraten, das WLAN-Passwort zu ändern. Auch hier gibt es einen vorinstallierten Schlüssel, der jedoch angepasst werden muss. Das ist über das Routermenü möglich. Hier müssen die WLAN-Einstellungen aufgerufen und dann das Passwort geändert werden. Hierbei muss ausdrücklich die WPA2-Verschlüsselung gewählt und ein neues Passwort vergeben werden. Auch dieses muss mindestens 8 Stellen haben, 20 Stellen sind jedoch deutlich besser. Ansonsten gelten dieselben Regeln wie bei dem Router-Passwort.

Die Kindersicherung eines Routers aktivieren


Kinder über die passenden Routereinstellungen zuverlässig schützen.

Wenn sich in einem Haushalt Kinder befinden, wird dringend angeraten, die Kindersicherung des Routers zu aktivieren. Die folgenden Schritte zeigen, wie genau das geht. Diese orientieren sich an den Einstellungen einer Fritzbox, die genannten Schritte lassen sich aber auch auf viele andere Router übertragen:

  1. Zunächst muss der Punkt „Internet“ ausgewählt und dann auf „Filter“ geklickt werden.
  2. Jetzt besteht die Aufgabe darin, ein Zugangsprofil zu erstellen. Hierfür wird die Registrierkasse „Zugangsprofile“ aufgerufen und anschließend die Schaltfläche „Neues Zugangsprofil“ betätigt.
  3. Anschließend wird dem neuen Profil ein Name zugewiesen und festgelegt, für welche Benutzer beziehungsweise Benutzergruppen es gelten soll.
  4. Des Weiteren steht ein Fenster mit dem Namen „Zeitraum“ zur Verfügung. Hier kann exakt festgelegt werden, in welchen Zeitintervallen Nutzerinnen und Nutzer Zugriff auf das Internet haben. Auf diese Weise lässt sich leicht kontrollieren, wie lange Kinder im Internet unterwegs sind.
  5. Es besteht die Möglichkeit, ein „Zeitbudget“ festzulegen. Somit kann für einzelne Wochentage festgelegt werden, wie lange der Zugriff auf das Internet möglich ist. Das ist allerdings beim Einsatz von Messengern nicht möglich. Diese greifen nämlich ununterbrochen auf das Internet zu.
  6. Über den Punkt „gemeinsames Budget“ lässt sich festlegen, dass sich verschiedene Geräte ein bestimmtes Zeitbudget teilen sollen. Das ist dann sinnvoll, wenn ein Kind mit mehreren Geräten ins Internet gehen kann. Für verschiedene Nutzerinnen und Nutzer bietet sich diese Funktion hingegen nicht an.
  7. Die Option „Nutzung des Gastzugangs gesperrt“ sollte aktiv sein.
  8. Nicht nur die Dauer, sondern auch die Art der besuchten Websites kann beschränkt werden. Das ist über den Punkt „Internetseiten filtern“ möglich. Hier kann eine sogenannte Whitelist erstellt werden. Diese legt fest, welche Websites besucht werden dürfen. Alternativ kann auf eine Blacklist gesetzt werden. Diese definiert, welche Websites gesperrt sind und nicht besucht werden dürfen.
  9. Nachdem alle Einstellungen vorgenommen wurden, muss das Profil gespeichert werden.
  10. Jedes im WLAN vorhandene Gerät sollte ein eigenes Zugangsprofil haben. Deswegen ist es wichtig, die individuell erstellten Zugangsprofile einzelnen Geräten zuzuordnen.

Den Fernzugang nach Bedarf anpassen

Der Fernzugang macht es Nutzerinnen und Nutzern möglich, von außerhalb ihres Wohn- oder Arbeitsbereichs auf das Menü ihres Routers zuzugreifen. Das wird in der Praxis allerdings deutlich seltener genutzt als gedacht. Deswegen sollte der Fernzugang nur dann eingeschaltet werden, wenn er auch tatsächlich gebraucht wird. Ansonsten stellt er ein unnötiges Sicherheitsrisiko dar. Wer den Fernzugang aktiviert, sollte die Verbindung über eine HTTPS-Adresse oder eine VPN-Verbindung laufen lassen. Hierdurch ist die Kommunikation bestmöglich abgesichert und Hackern und Datendieben wird das Leben möglichst schwer gemacht. Außerdem ist es wichtig, eine effiziente Firewall zu nutzen und diese immer aktuell zu halten. Auf diese Weise wird die Gefahr minimiert, zum Opfer von Malware zu werden.

Der richtige Umgang mit dem Gastzugang

Wer regelmäßig Gäste empfängt, möchte diesen vermutlich die Möglichkeit bieten, kostenlos ins Internet zu kommen. Das ist über einen Gastzugang des Routers ohne Weiteres möglich. Ein solcher Gastzugang kann über das Web Menü oder die App des Routers aktiviert werden. In der Regel ist ein solcher Gastzugang komplett vom eigentlichen Heimnetz abgetrennt. Ein Zugriff auf individuelle Daten und persönliche Informationen ist den Gästen somit nicht möglich. Außerdem bieten Router in der Regel die Möglichkeit, einen Gastzugang so zu konfigurieren, dass er sich nach einem festgelegten Zeitraum eigenständig ausschaltet. Bei der Einrichtung eines Gastzugangs ist darauf zu achten, dass dieser ein anderes Passwort zugewiesen bekommt als der Router und das Heimnetzwerk.